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Es gibt unterschiedliche Arten von Harninkontinenz:

1. Belastungsinkontinenz Unfreiwilliger Harnabgang bei körperlicher Belastung wie Husten, Niesen, Heben, Bücken, Gehen. Ursache ist eine Schwäche der Harnröhre und des Beckenbodens. Zur Behandlung wird als erster Schritt in der Regel eine Physiotherapie empfohlen. Manchmal kann eine Pessarbehandlung sinnvoll sein. Zur operativen Behandlung bieten wir verschiedene Möglichkeiten an.

2. Überaktive Blase Häufiger (mehr als 7-mal pro Tag), schlagartiger und nicht unterdrückbarer Harndrang. Eine überaktive Blase ist nicht immer mit Harnverlust verbunden. Als Ursache kommen Entzündungen und Reizzustände der Blase in Betracht. Bei manchen Patienten ist auch eine Senkung der Grund für die Beschwerden. Häufig wird auch keine Ursache für die Probleme gefunden.

Die Behandlung der überaktiven Blase umfasst Physiotherapie, Verhaltenstraining, Medikamente, die die Blasenreizung unterdrücken und in ausgewählten Fällen auch eine operative Behandlung.

3. Extraurethrale Inkontinenz (Fistel) In sehr seltenen Fällen kommt es nach Verletzungen, Operationen, Bestrahlungen oder Entzündungen zu einer Verbindung zwischen Blase/Harnleiter/Harnröhre und der Scheide. Die Folge davon ist ein ständiger Harnabgang über die Scheide.

Die Behandlung einer Fistel erfolgt in der Regel durch eine Operation. Der Fistelgang wird ausgeschnitten und das Gewebe zwischen den betroffenen Organen wieder verschlossen.

Was Sie selbst tun können:

Ob am Arbeitsplatz oder zu Hause, tagsüber oder nachts – kleine Verhaltensänderungen können bereits zum Behandlungserfolg beitragen.

Oft sind es kleine Gewohnheiten im Alltag, die das Leben mit einer Blasenschwäche schwer machen, manchmal auch ein bisschen Bequemlichkeit. Mit etwas Disziplin und gutem Willen lässt sich aber viel erreichen.

  • Führen Sie ein Miktionsprotokoll (Tagebuch), in dem nach Tag und Uhrzeit die Trinkmenge, die Toilettengänge, die Urinmenge, etwaiger Harndrang und Einnässen erfasst werden. Es gibt nicht nur wertvolle Hinweise auf Ihre Form der Blasenschwäche, sondern zeigt auch auf, ob beziehungsweise wie eine Behandlung oder Verhaltensänderung wirkt.
  • Machen Sie ein Toilettentraining. Sie lernen dabei, den Harndrang besser zu kontrollieren, etwa durch Entspannungs- oder Ablenkungstechniken. Mit der Zeit gewöhnen Sie so Ihre Blase wieder an größere Füllmengen, ohne dass sie sofort auf die Toilette müssen. Trainieren Sie Ihre Beckenbodenmuskulatur. Anleitungen dazu erhalten Sie bei uns in der Sprechstunde.
  • Vermeiden Sie alle Umstände, die Ihren Beckenboden weiter schwächen. Dazu gehört das Heben schwerer Lasten, aber auch ein hohes Körpergewicht. Eine Gewichtsreduktion wirkt sich auch positiv auf die Blasenfunktion aus.
  • Bitte achten Sie auf eine ausreichende tägliche Flüssigkeitszufuhr. Das klingt zunächst widersprüchlich. Tatsächlich reduzieren viele Menschen mit Blasenschwäche die tägliche Trinkmenge. Damit aber schaden sie sich mehr, als dass sie ihr Problem beheben. Denn je weniger Sie trinken desto weniger Flüssigkeit muss ihre Harnblase auf Dauer fassen und wird dadurch kleiner. Außerdem benötigt der Organismus etwa 2-3 Liter Flüssigkeit pro Tag. Wer weniger trinkt, erhöht außerdem sein Risiko, an Harnwegsinfektionen zu erkranken. Potentielle Krankheitserreger werden dann nicht aus der Harn- blase ausgespült. Desweiteren steigt das Risiko für eine Konkrementbildung (Steinbildung) in den ableitenden Harnwegen. Auch Leistungen unseres Gehirns funktionieren besser bei ausreichender Flüssigkeitszufuhr.
  • Verteilen Sie die Trinkmenge sinnvoll über den Tag. Es empfiehlt sich zum Beispiel nicht, ausgerechnet vor einem Theaterbesuch größere Flüssigkeitsmengen zu sich zu nehmen. Meiden Sie darüber hinaus harntreibende Getränke, wie Kaffee, Tee, CocaCola oder Alkohol.
  • Pflegen Sie Ihre Haut besonders gut, solange Sie an einer Harninkontinenz leiden. Harn weicht die Haut nämlich auf und macht sie anfälliger für Infektionen oder mechanische Schäden. Sie sollten dann auf pH-neutrale Waschlotionen zurückgreifen und die Haut nach der Reinigung gut eincremen.

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